Der 2. Geburtstag der medien-sprechstunde stand ganz im Zeichen von Google. Unsere Gastgeberin Bettina Schinko von der sprechbar in berlin und unser Referent Christof Harnau von ReachLocal bekamen die beiden Geburtstagsküchlein mit Kerze.
In der 18. medien-sprechstunde ging es weniger darum, praktisch eine Adwords-Kampagne aufzusetzen, sondern mehr um die Vorbereitung einer Kampagne. Der Vortrag von Christof Harnau hat verdeutlicht, dass Suchmaschinenmarketing (SEM) keine Aufgabe ist, die man nebenbei erledigt. Die Arbeit ist sehr komplex und erfordert Kontinuität. Hier einige Gedanken aus dem Vortrag:
Wandel der Mediennutzung
Die Mediennutzung hat sich in den letzten Jahren extrem gewandelt: weg von Tageszeitungen und Fernsehen hin zum Internet. Dadurch verlagern sich nicht nur die Werbebudgets der Unternehmen in Richtung Online-Marketing sondern auch das Kaufverhalten der Kunden verändert sich. Denn sie recherchieren vor Kaufentscheidungen im Netz und nutzen weniger klassische Branchenverzeichnisse, um lokale Unternehmen zu finden. Da die Kunden selbst aktiver Informationen suchen, ist es wichtig, dass sie auf den Unternehmensseiten passende Angebote finden.
Ziel des Suchmaschinenmarketings
Es geht ganz klar um mehr Traffic auf der eigenen Webseite. Das ist jedoch nur der erste Schritt. Im zweiten sollten Besucher zu einer nachvollziehbaren Kontaktaufnahme bewegt werden, um den Erfolg einer Kampagne messbar zu machen und sie ggf. zu optimieren. Das können sein:
- Kontakt über Kontaktformular
- Anruf
- Gewinnspiele
- Coupons.
Im dritten Schritt heißt das für ein Unternehmen, das Suchmaschinenwerbung betreibt: Es muss für den Kunden erreichbar sein und seinen Bedarf erfüllen! Die Werbeausgaben laufen ins Leere, wenn der Kunde telefonisch niemanden erreicht bzw. sich auf der Webseite des Unternehmens nicht zurechtfindet.
On-Page vor Off-Page-Optimierung
Bevor eine Werbekampagne (Off-Page-Optimierung) greifen kann, muss eine Webseite aktuell, übersichtlich und ansprechend gestaltet sein (On-Page-Optimierung). Bei der Off-Page-Optimierung gibt es verschiedene Werkzeuge. Die preiswertere aber langfristigere Variante ist die Suchmaschinenoptimierung (SEO). Das fängt bei den Texten auf der Webseite an, geht über regelmäßigen neuen Content bis hin zu Aktivitäten in Sozialen Netzwerken. Mit Suchmaschinenwerbung (SEA) geht es schneller, eine Seite in Suchmaschinen sichtbar zu machen, erfordert jedoch auch ein bestimmtes Budget. Der Vorteil einer Werbung bei Google im Gegensatz zu einer Anzeige in einer Zeitung ist, dass sie kostenlos ist, solange sie niemand anklickt.
Werbekampagnen planen
Bevor die Werbung im Netz starten kann, muss man sich verschiedene Dinge überlegen:
- Hat mein Angebot einen lokalen, deutschlandweiten oder deutschsprachigen Bezug?
- Mit welchen Begriffen suchen Kunden mein Angebot?
- Lohnt sich SEA in meiner Branche? (Tourismus und Dating eher nicht)
- Was sind die Marktpreise für Adwords in meiner Branche?
- Lohnt sich die Werbung im Verhältnis zum erwartbaren Umsatz?(Der Zahnarzt wird pro neuen Kunden deutlich mehr einnehmen als der Friseur!)
Professionelle Dienstleister planen mit durchschnittlich 240 Keywords pro Kampagne, die dann im Prozess optimiert werden, je nachdem, was die meisten Reaktionen auslöst. In den Kampagnen sollten variable Suchbegriffe (z.B. Sonnen- und Bräunungsstudio) enthalten sein und bestimmte Begriffe können ausgeschlossen werden. Rechtlich bedenklich ist die Nutzung fremder Markennamen in den Kampagnen, da man so gegen geltendes Recht verstößt, wie unser Netzwerkpartner Sebastian Dramburg von Kanzlei Schwenke & Dramburg bestätigte.
Im Vortrag gab es eine Menge Fragen und Anregungen. Danach setzten sich die Gespräche in kleinen Gruppen fort. Wir möchten uns bei allen Teilnehmern und vor allem bei unserer Gastgeberin sowie bei unserem Referenten herzlich für diesen informativen und gelungenen Abend bedanken!